Weißwurst-Knigge
Bloß nicht:

Stellen Sie sich ertmal folgende Szene in einem bayerischen Wirtshaus vor: Am Tisch sitzen ein Mann mit Cowboyhut, seine Frau und zwei Kinder. Weil die vier ihren Urlaub in "Bavaria" verbringen, bestellt Daddy für alle "white sausage with sauerkraut and Ketchup". Die Bedienung reagiert mit Unverständnis - und der Gast ebenso. So sieht er aus, der amerikanisch-bayerische Grenzverkehr. Besser solch eine Bestellung nicht abgeben.

Besser machen:

Erster Fehler: Wenn man etwas zur Münchner Weißwurst dazu bestellen möchte, dann bitte nur süßen Senf und ein paar Brezen. Das ist normalerweiser auch schon im Preis mit dabei.

Nächster Schritt

Weiter geht die Bestellung. "Und was zum Trinken?", so die Bedienung. "Two cokes and for the kids a glass of milk". Das passt natürlich nicht ganz zur bayerischen Tradition. Cola für die Kinder ist okay, aber traditionell gehört ein Bier - bestenfalls sogar ein Weißbier -dazu.

An die Wurst, fertig, los!

Die Wurst liegt jetzt vor einem auf dem Teller, aber wie geht's weiter? Wichtigste Regel: Die Haut beziehungsweise der Darm muss ab und soll nicht mitgegessen werden.

Zutzeln oder schneiden ...

das ist nun die Frage. Zutzeln heißt, auf die Wurst beißen ohne wirklich abzubeißen, sondern nur den Wurstinhalt mit den Zähnen aus der Wurst heraus zu ziehen. Wenn man die Wurst lieber schneiden will, dann ist der chirurgische Längsschnitt zu empfehlen. Die Haut aber nicht gleich komplett entfernen, sondern nach und nach die Weißwurst mit dem Besteck auseinander nehmen. Die Wurst in Stücke schneiden oder komplett zu häuten ist für einen Bayern ein absolutes Tabu.