Die Walnuss 
Nüsse sind gesund. Das wussten Sie sicher schon. Es gibt aber eine unter ihnen, der man wahre Heilkräfte nachsagt: Die Walnuss. Immer öfter findet man die ursprünglich aus Asien stammende Walnuss in unseren Wäldern. Denn nicht nur die Frucht, auch das Holz des Baumes ist begehrt. Es gehört zu den teuersten Hölzern Europas. Und in alten Bauerngärten ist der vielfältige Baum längst etabliert - wegen seiner Früchte und seiner Blätter. 
Die Frucht der Juglans regia, so der botanische Name des Walnussbaumes, ist übrigens keine echte Nuss, sondern eine Steinfrucht - wie Kirsche oder Pfirsich. Das tut ihren inneren Werten aber keinen Abbruch. Sie ist lecker und äußerst gesund. Etwa 800 n.Chr. gelangten sie in das Gebiet nördlich der Alpen. Sie verdrängten in zunehmendem Maße die Haselnussbäume und sind vor allem in Süddeutschland häufig in Dörfern und bäuerlichen Obstgärten zu finden. Sie werden 10-25 m hoch und haben eine rundliche, unregelmäßige Krone. Normalerweise trägt ein Walnussbaum erst nach 15 - 20 Jahren Früchte. Inzwischen wurden auch kleinere Walnusssorten gezüchtet, deren Kronen ca. 4-6 m breit werden und die oft schon im zweiten Jahr Ernte bringen. 
 
Zum Beispiel: 

"Esterhazy II", mittelstark wachsend, breitkronig, spät austreibend, nicht auf Fremdbefruchtung angewiesen, für warme, trockene Gebiete 

"Nr. 139", mittelstark wachsend, reich tragend, nicht auf Fremdbefruchtung angewiesen, wenig frostgefährdet 

"Nr. 26" kleinkronig wachsend, reiche Ernte, nicht auf Fremdbefruchtung angewiesen, wenig frostgefährdet. 


Auch die Blätter haben es in sich: Sie sind stark Gerbsäure haltig. Selten findet man am Fuße des Stammes andere Pflanzen. Die Walnuss führt einen biochemischen Krieg gegen grüne Konkurrenz. Aus den verrottenden Blättern und Fruchtschalen wird Juglon freigesetzt, eine Substanz, die im Regenwasser gelöst nahezu jegliches andere Pflanzenwachstum unterbindet. Das toxische Juglon entsteht allerdings erst durch den mikrobiellen Abbau der Blätter aus einer nichttoxischen Vorstufe, dem Hydrojuglon. Doch schon ein Walnussbaum im Garten hat seinen Nutzen: Er hält durch den Duft seiner Blätter unliebsame Fliegen und Mücken fern.Walnüsse fallen von selbst vom Baum, wenn sie reif sind. 

Insektenschutz- und Heilmittel

Früher verkochte man die grüne Schale und die Blätter des Baumes zu einem braunen Sud. Mit dem natürlichen Insektenschutzmittel wurden dann die Pferde auf dem Hof kräftig eingerieben. So waren die Tiere im Sommer vor Mücken und Stechfliegen geschützt. Aber auch heute nutzt man den Sud der Blätter. Ein Bad darin hilft bei verschiedenen Hauterkrankungen, wie juckenden Ausschlägen, Schuppenflechte, Akne, Allergien oder schlecht heilenden Wunden. Auch bei Fußschweiß ist Walnussblätter-Sud angesagt. Walnussblätter-Tee hilft wiederum bei Durchfall und Magen-Darm-Erkrankungen und hat eine blutreinigende Wirkung. In der Volksmedizin hat man die Walnuss immer als etwas Besonderes angesehen. Von ihrer Struktur her sah man Ähnlichkeiten mit dem menschlichen Gehirn, und deshalb wurde sie als "Gehirnnahrung" empfohlen. Ihre Inhaltsstoffe sind mittlerweile natürlich längst erforscht: Walnüsse enthalten ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vor allem die wichtigen Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf den Blutfettspiegel auswirken. Außerdem Eiweiß, Ballaststoffe und die Vitamine B1, B2 und B6. Walnusskerne und Walnussöl sind sowohl Gehirn- als auch Nervennahrung, fördern die Konzentrationsfähigkeit und eine ausgeglichene Stimmung. Walnussöl ist auch ein Kosmetikum; es zieht gut in die Haut ein und macht sie geschmeidig. 

Ernten will gelernt sein
 
Zurück zu den Früchten: Anfang Oktober sind die Walnüsse reif und können geerntet werden. Mühelos lassen sich die Nüsse vom Baum schlagen. So richtig reif sind sie aber erst, wenn sie von selbst abfallen. Werden die Nüsse zu früh geerntet, stecken sie noch fest in ihrer grünen Fruchtschale. Vollreife Walnüsse fallen entweder mit geplatzter oder ganz ohne Fruchtkapsel zu Boden. Sind die Nüsse gesammelt, heißt es, solange spülen bis die fleischige, ungenießbare Schale vollständig entfernt ist! Nach dem Wasserbad müssen die Nüsse an einem schattigen Platz für vier Wochen trocknen. Wer sich die etwas aufwändige Prozedur sparen will, muss sich auf eine unangenehme Überraschung gefasst machen: Die Fruchtschale fängt leicht an zu schimmeln und infiziert den Kern. 

Gesunde Walnuss …
 
Und der Kern ist es doch, weswegen die Walnuss am meisten geschätzt wird: Schon eine handvoll Walnüsse am Tag beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Das liegt vor allem an den reichlich enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung sagt man den OMEGA 3 Fettsäuren nach. Denn die sollen Entzündungen der Arterien hemmen und den Blutdruck senken. Keine andere Nuss enthält soviel OMEGA 3 Fettsäuren wie die Walnuss. 

… köstlich zubereitet
 
Die Walnuss ist aber nicht nur gesund, sie ist auch ein echter Leckerbissen. Kombiniert man die frisch gesammelten Nüsse mit Zwetschgen zu einem Zwetschgen-Walnuss Parfait, schmeckt das ausgezeichnet.